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Spielen im Kloster: Eine lebendige Begegnung der Generationen

Im historischen Refektorium* des Kapuzinerklosters Wesemlin, umgeben von der besinnlichen Ruhe und der jahrhundertealten Geschichte der Spiritualität, öffnete sich eine Tür zu einem aussergewöhnlichen Ereignis.

Zum ersten Mal in seiner Geschichte beherbergte das Refektorium des Klosters einen Spielenachmittag, der Klein, Jung und Gross in einer selten erlebten Gemeinschaft vereinte und die traditionelle Stille des Klosters in ein lebendiges Echo der Freude verwandelte.

Initiiert von der OASE-W im Kloster Wesemlin und meisterhaft geleitet von Dave Büttler vom GAMERS POINT, versammelten sich über 35 Menschen jeden Alters zu einem Nachmittag voller Spannung und Spass. Hinter den dicken Mauern des über 400 Jahre alten Klosters, erklangen Lachen und angeregte Gespräche – eine seltene Melodie in diesen Hallen.

Drei Mädchen aus der Grundschule tauchten tief in das anspruchsvolle Brettspiel Sagrada ein, bei dem sie wunderschöne Kirchenfenster bauen, um Spielpunkte zu sammeln. Ein erwachsenes Paar schloss sich ebenfalls diesem unterhaltsamen Spiel an.

Zwei 20-jährige Männer lieferten sich humorvolle Duelle bei dem schachähnlichen Spiel Santorini. In dieser Welt der griechischen Gottheiten bauten sie ohne Würfelglück, sondern allein durch taktisches Geschick, Siedlungen mit Türmen.

Kinder des Religionsunterrichts der Primarschule wetteiferten bei dem Spieleklassiker “Das verrückte Labyrinth” um den Sieg und verschoben dazu eifrig die Teile des endlosen Irrgartens. Nicht gegeneinander sondern Kooperativ war das Spiel “Magic Maze”, bei welchem eine Gruppe, unter ihnen auch einen Bruder, vollkommen ohne verbale Kommunikation versuchen musste, ein gemeinsames Problem zu lösen, nämlich vier Spielfiguren durch einen Irrgarten mit zahlreichen Aktionsfeldern und Spielregeln zu führen. 

Zwei Studentinnen der Uni Luzern überlisteten bei "Deja-Vu" mit ihrer beeindruckenden Gedächtnisleistung zwei ältere Mitspielerinnen. In diesem farbenfrohen Spiel galt es, blitzschnell Karten mit ähnlichen Gegenständen zu ergreifen, die mehrmals aufgedeckt wurden.

Natürlich durfte bei einem Luzerner Spielanlass der regionale Klassiker Brändi Dog nicht fehlen, welcher in der luxuriösen XL-Holzversion gespielt wurde.
Das scheinbar einfache Spiel "Skull & Roses", basierend auf Blufftaktik, sorgte für Verwirrung, da die Spieler erraten mussten, ob unter den Bierdeckel-Karten ein Schädel oder Rosen verborgen waren.

Zwei Jugendliche nutzten den Spielanlass, um im beeindruckenden Refektorium komplexe "Magic the Gathering" Duelle auszutragen, mit dem Traum, zukünftig hier "Dungeons & Dragons" zu spielen – ein Erzählrollenspiel, das ideal in einem mittelalterlichen Klostersetting stattfinden würde.
Diese erste Spieleveranstaltung im Kloster Wesemlin brachte eine belebende Abwechslung in unsere alltäglichen Rituale. Sie ermöglichte nicht nur Unterhaltung, sondern förderte auch den Austausch über Generationen hinweg. An einem Tisch vereint, tauschten Jung und Alt Erfahrungen aus und lernten voneinander – eine neue Art der Gemeinschaft, die das Klosterleben bereicherte und sich von unseren gewohnten, ruhigen Gottesdiensten abhob.

Die Hallen des Kapuzinerklosters erfüllten sich mit Lachen und Begeisterung, was die verbindende Kraft des gemeinsamen Spiels verdeutlichte. Wie Platon sagte: „Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen als im Gespräch in einem Jahr.“ Dieser Nachmittag war ein lebendiges Beispiel dafür, wie Energie und Gemeinschaftssinn entstehen können, wenn Tradition und Moderne aufeinandertreffen.
Wir sind dankbar für diese belebende Erfahrung und die wunderbare Erinnerung, die geschaffen wurde, ein lehrreiches und zugleich heiteres Ereignis, das die Vielfältigkeit und Herzlichkeit unserer Gemeinschaft unterstrich.

*Ein Refektorium ist der Speisesaal in Klöstern und Ordenshäusern, wo Mönche oder Ordensleute gemeinsam essen, sich geistig erholen und Gemeinschaft erleben.